Beiträge zur Kunstgeschichte von Italien
Jacob Burckhardt hat gegen Ende seines Lebens diese drei großen Abhandlungen zur Kunstgeschichte Italiens geschrieben, die sein fundamentales methodisches Postulat einer Kunstgeschichte nach Aufgaben einlösen. Sie wurden 1898, mit zahlreichen Eingriffen des Herausgebers, aus seinem Nachlaß publiziert. Der Band der Kritischen Gesamtausgabe bietet erstmals den Text der Burckhardtschen Handschriften.
Jacob Burckhardt hat gegen Ende seines Lebens noch drei große Abhandlungen
zur Kunstgeschichte Italiens geschrieben, die sein fundamentales methodisches
Postulat einer "Kunstgeschichte nach Aufgaben" einlösen. Mit diesem Programm
verband Burckhardt die Vorstellung, daß Kunstwerke sich nicht allein dem
Genie einer schöpferischen Persönlichkeit, sondern ebenso äußerlichen Bestimmungen,
Funktionen und "Präcedentien" verdanken. Aus der Aufgabe, ein "Bildnis"
oder ein "Altarbild" zu schaffen, ergaben sich für den Künstler Rahmenbedingungen,
die durch die Tradition und die Funktion dieser Bildgattungen vorgegeben
waren. Nur scheinbar entrinnt ein Bild solchen Festlegungen, wenn es für
einen "Sammler" bestellt ist, doch werden hier die Rahmenbedingungen zwischen
Künstler und Besteller freier ausgehandelt, zugleich wird ein Schritt zu
einem zweckfreien Genuß der Kunstwerke getan.