Abteilung 3: Briefwechsel
Dieses Briefwerk umfasst etwa 2.650 Briefe, die Luther zwischen 1501 und 1546 geschrieben hat. Nahezu die Hälfte davon richtet er an Freunde und Verwandte, ein weiterer beträchtlicher Teil ist an weltliche und geistliche Obrigkeiten adressiert. Luther schreibt zunächst lateinisch. Später schlägt er leidenschaftliche bis ungestüme Töne in deutscher Sprache an, widmet sich dem seelsorgerischen Zuspruch, dem praktischen ethischen Rat, richtet dogmatische Fragen an die Amtsträger. Das Briefwerk Luthers ist in den letzten Jahren in den Mittelpunkt des theologischen Interesses gerückt.
Die kritische Gesamtausgabe von D. Martin Luthers Werken ist in vielen
wissenschaftlichen Bibliotheken nur unvollständig, in den jüngeren oft
gar nicht vorhanden. Wissenschaftler, Seminare und Pfarrämter müssen sich
mit den auf dem Buchmarkt befindlichen Auswahlwerken zufrieden geben. Es
ist dem Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar zu verdanken - dort erschien
1883 der erste Band der Weimarer Ausgabe -, dass die kritische Gesamtausgabe
nicht nur der Wissenschaft, sondern allen Interessierten in den nächsten
sieben Jahren Zug um Zug wieder vollständig zugänglich wird. Herausgegeben
wird die umfangreiche Edition unter wissenschaftlicher Begleitung von Ulrich
Köpf, Helmar Junghans und Karl Stackmann. Die 18-bändige Sonderedition
des Briefwerks umfasst etwa 2.650 Briefe, die Luther zwischen 1501 und
1546 geschrieben hat. Nahezu die Hälfte davon richtet er an Freunde und
Verwandte, ein weiterer beträchtlicher Teil ist an weltliche und geistliche
Obrigkeiten adressiert. Luther schreibt zunächst lateinisch, wie es sich
für einen humanistischen Gelehrten gehört. Allmählich wandelt sich jedoch
der epistelographische Stil. Er schlägt leidenschaftliche bis ungestüme
Töne in deutscher Sprache an, widmet sich dem seelsorgerischen Zuspruch,
dem praktischen ethischen Rat, eindringlichen dogmatischen Fragen an die
Amtsträger. Vor allem durch die Arbeiten Gerhard Ebelings ist deshalb das
Briefwerk Luthers in den letzten Jahren in den Mittelpunkt des theologischen
Interesses gerückt.