Abiturienten und junge Erwachsene heute - sind sie wirklich so desinteressiert,
unpolitisch, auf sich bezogen und intolerant? - Nein: sie haben eben nur
eine andere Wahrnehmung, andere Kriterien spielen eine Rolle für die Teilhabe
an den heutigen gesellschaftlichen Prozessen! Was soll bloß aus uns werden?
- das ist die alles entscheidende Frage in Tommys Leben, drei Monate vor
dem Abitur, irgendwo im Niemandsland zwischen Osnabrück und Bramsche. Der
20-jährige Autor Sebastian Lühn lässt ihn berichten von dem kleinen Glück
in der Freistunde, vom richtigen Song im richtigen Augenblick, von der
Wehmut, die sich am Ende der Schulzeit einschleicht und natürlich von der
großen Angst vor dem, was danach kommt. In spannenden Episoden entfaltet
sich ein Panorama des Alltags, den nicht nur junge Leser in seinen genauen,
gut beobachteten Beschreibungen von Mitschülern und Lehrern, wiedererkennen.
Lühns schnörkellose, freche Prosa lebt von grotesken Einfällen, einer unberechenbaren
Dramaturgie und Charakteren, wie sie nur das Leben selbst hervorbringt.
Die authentische, sehr lebensnahe Sprache macht den Reiz und die Glaubwürdigkeit
dieses Debüts aus.