Über den Autor Zhadan, Serhij
Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. 2022 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zhadan lebt in Charkiw und ist seit Mai 2024 Soldat.
Sebastian Anton wurde 1983 in Kyjiw geboren und lebt seit 1991 in Deutschland. Nach dem Abitur in Bonn absolvierte er ein Schauspielstudium an der Nationalen Universität für Theater, Film und Fernsehen in Kyjiw. Seit 2014 lebt er wieder in seiner zweiten Heimat Deutschland, in Berlin. Seit 2018 ist Anton staatlich geprüfter Dolmetscher für die ukrainische Sprache. Bisher übersetzte er Dialoge für verschiedene ukrainische Film/Fernsehproduktionen und Serien für deutsche Privatsender und das ZDF. Übersetzungen von Auftragsstücken entstanden am Zoloti Vorota Theater in Kyjiw, der Berliner Schaubühne, den Münchner Kammerspielen, Nationaltheater Mannheim, Hans-Otto-Theater Potsdam, Junges Theater Bonn, Theater Magdeburg, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Schauspielhaus Zürich. Seit 2020 ist Sebastian Anton Mitglied der Prüfungskommission für Ukrainisch am Landesministerium für Schule und Bildung Leipzig.
Anna Kolomiitseva wurde 1986 in Charkiw geboren. Sie studierte an der Nationalen Universität Charkiw Germanistik und Übersetzung und arbeitete dort auch als Dozentin. Seit 2011 ist sie freiberufliche Übersetzerin und arbeitet als Konferenzdolmetscherin für Ukrainisch, Deutsch und Englisch. In Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist Anna Kolomiitseva im April 2022 nach Berlin geflüchtet, wo sie aktuell lebt. Anna Kolomiitseva ist zudem als Autorin tätig, u.a. für den MDR, ihr Kriegstagebuch wurde in der Zeitung Die Presse veröffentlicht. 2025 werden ihre Novellen in einem ukrainischen Verlag publiziert.