Faensen, Hubert: Die Neue Hakeburg

Wilhelminischer Prachtbau, Hitlers Forschungszentrum, SED-Kaderschmiede
CHF 40.90
Einband: Fester Einband
Verfügbarkeit: Lieferbar in 48 Stunden
+ -
Auf dem Seeberg in Kleinmachnow südlich von Berlin entstand zwischen 1939 und 1943 ein streng abgeschirmter Gebäudekomplex der Reichspostforschungsanstalt. Hier ließ Minister Wilhelm Ohnesorge neue Waffentechnologien entwickeln, mit denen der Krieg gewonnen werden sollte. Hauptforschungsgebiete waren Hochfrequenztechnik, Fernsehen, Radar und die Atomphysik. Ohnesorge entschied sich jedoch nicht nur wegen der verborgenen Lage für diesen Standort. Auf dem Seeberg befand sich auch ein alter wilhelminischer Prachtbau, den er sich als private Residenz ausbauen ließ: die 1908 fertiggestellte Hakeburg, entworfen vom Hofarchitekten Wilhelms II. Hubert Faensen schildert sowohl die bisher kaum bekannten Hightech-Projekte der NS-Zeit und die damit verbundenen Bündnisse und Rivalitäten in der Hierarchie des "Dritten Reiches", als auch die Geschichte des architektonisch eigenwilligen Gebäudekomplexes, der heute unter Denkmalschutz steht. Von 1947 bis 1989 residierten hier nacheinander die Parteihochschule "Karl Marx" der SED, dann die Bezirksparteischule und schließlich die Karl-Liebknecht-Sonderschule des SED-Zentralkomitees. Während die Hakeburg vorübergehend ein Hotel und ein Ausflugslokal beherbergte und ihre Räume nun für Veranstaltungen jeder Art zur Verfügung stehen, wird um eine angemessene Nutzung der ehemaligen Institutsgebäude weiterhin gestritten.Mit einem scharfen Blick für sprechende Details, ohne ins süßlich Anekdotische oder straff Verallgemeinernde zu fallen, erzählt Hubert Faensen die Geschichte der Hakeburg und des Geländes auf dem Seeberg von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart. Aus einer Fülle von Akten und Gesprächen mit Zeitzeugen wird so ein kaum bekannter deutscher Erinnerungsort erschlossen. Süddeutsche Zeitung In der Hakeburg bündelt sich deutsche Geschichte zwischen Kaiserreich und Sozialismus. Faensen erzählt sie kenntnisreich und mit viel Liebe zum Detail. Der Christoph Links Verlag aber setzt mit diesem Band seine stark beachtete Reihe fort, in der die Baugeschichte von Gebäuden und Örtlichkeiten der NS-Zeit im Mittelpunkt steht. Auch das vorliegende Buch wird zum Erfolg dieses verdienstvollen Unternehmens beitragen. Literaturen Das Buch von Hubert Faensen weckt nicht nur das Interesse für einen bisher wenig beachteten Ort in Brandenburg mit problematischer Geschichte, sondern mahnt mit seinem Bericht über die Forschungsaktivitäten an die Verantwortung der Ingenieure. VDI-Nachrichten
nicht erforderlich.
ISBN: 978-3-96289-029-2
GTIN: 9783962890292

Über den Autor Faensen, Hubert

1928 - 2019, Studium der Sozialwissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte in Rostock und Berlin. Nach seiner Promotion arbeitete er im Union Verlag Berlin und im Verlag Koehler & Amelang Leipzig, 1961-82 als deren Direktor, zugleich zahlreiche Lehraufträge und Habilitation. 1982 Ruf als Ordinarius für Kunstgeschichte an die Humboldt-Universität zu Berlin, an der er bis 1992 lehrte. Zahlreiche Veröffentlichungen zur frühchristlichen, byzantinischen und osteuropäischen Kunst.Leo Seidel absolvierte eine Ausbildung zum Fotodesigner am Lette-Verein Berlin. Er ist Archivfotograf bei OSTKREUZ Agentur der Fotografen und arbeitet freiberuflich für Verlage, Magazine und Agenturen. In der Edition Braus erschienen u.a. "Berlin", "Geisterseher und Milchzauberinnen" sowie "Engel".

Weitere Titel von Faensen, Hubert